Animat_2000, 1999, Projektion

Der ANIMAT_2000 gehört zu der neusten Generation von Mikro-Robotern, die sich durch menschliche Arterien bewegen, um krankes Gewebe oder Infektionen direkt von Innen zu behandeln.
Er wird umschlossen von einer Injektionskapsel intravenös in den Blutkreislauf gegeben. Die Mikroelektronik macht es möglich, daß der ANIMAT_2000, ausgestattet mit Nanu-Sensoren und Kollektoren, seinen Einsatzort im Körper selbst zu erkennen vermag.
Die Errungenschaften der biotechnologischen Miniaturisierung bescheren der Menschheit die letzten Prothesen, die unseren Körper bevölkern werden.

Die vorliegende Veranschaulichung zum Projekt ANIMAT_2000 zeigt einen Probanden, der an einer akuten Sinositis litt.
Nachdem der ANIMAT_2000 den Infektionsherd bekämpft hatte, verhakte er sich bei einem Manövrierversuch nahe der Sinos Frontalis. Deutlich sind in der Videoaufzeichnung die Befreiungsversuche des Animaten zu erkennen.
Durch diese eher unglückliche Fügung wird hier mikro-molekulare Technik visualisiert.

Beschreibung der Installation:
In einem großen weißen Raum, der verdunkelt ist, wird auf eine der beiden Stirnwände größtmöglich der Videoloop projiziert. ANIMAT_2000 zeigt das Portrait eines jungen Mannes, der nahezu regungslos in die Kamera blickt. In unregelmäßigen Abständen tritt eine Wölbung unterhalb seines rechten Auges hervor. Der Protagonist reagiert darauf, indem er diese Wölbung mit der rechten Hand wegdrückt, um dann wieder abwartend in die Kamera zu schauen.

Konzept_Oliver Schwabe
Protagonist/Animation_Christian Bumba

MonteVideo, Amsterdam 1999
scheint!, Giessen 2000